Theresa trifft Annette Bösch

30. Oktober 2018

Annette Bösch ist mit ganzem Herzen Landfrau. Ihre Heimat und ihr Hof liegen nahe der Elbmündung. Dort fühlt sie sich verwurzelt. Die Kraft und Energie, die sie jeden Tag in ihre Arbeit steckt, haben mich sehr beeindruckt. Ihre Küche ist das Herz des Hauses. Hier kocht und backt sie mit Freude für ihre Familie und die Angstellten auf dem Hof. Für den Dreh des dritten Films zum "Wundervollen Herbst" habe ich ihr einige Fragen gestellt. Hier könnt ihr unser kleines Interview lesen.


Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei!

Eure Theresa

Liebe Annette, bitte stelle Dich kurz vor.

Ich bin Annette Bösch und bin 64 Jahre alt. Zusammen mit meiner Familie lebe ich auf einem Bauernhof in Balje, im Kehdinger Land. Unser Hof liegt direkt an der Elbmündung und aus dem Küchenfenster kann ich die großen Schiffe vorbeiziehen sehen.
Mein Motto beim Kochen und Backen war auch damals schon: Natürlich und hausgemacht. Das lebe ich noch immer jeden Tag. Ich koche täglich für die Familie und Mitarbeiter, möglichst  mit Zutaten aus der Region und so natürlich wie möglich. Brot und Kuchen gibt es nur aus der eigenen Küche.
Außerdem bin ich gerne Oma und betreue oft unsere vier Enkelkinder. Gerne rühren die Großen mit mir Kuchenteig. Manchmal fällt das Backen danach weg, weil er schon vorher aufgenascht wurde.

Was bedeutet es für Dich und deine Familie dein eigenes Brot zu backen? Freuen sich alle immer sehr, wenn es bei Dir in der Küche nach frischgebackenem Brot duftet?

Wir essen seit vielen Jahren nur unser selbstgebackenes Brot. Fast immer ist es Vollkornbrot. Alle Kinder nehmen es dankbar an und wissen es zu schätzen. Auch dabei schauen die Enkelkinder zu und helfen, soweit sie es schon können. Der Duft lockt manch einen in die Küche, aber angeschnitten wird es erst, wenn es wirklich kalt ist, sonst klebt es noch zu sehr.
Ein Brot, selbst gebacken, wird anders wertgeschätzt. Das eigene Brot darf auch mal etwas trockener sein und wird trotzdem gegessen. Das gilt auch für andere selbst hergestellte Lebensmittel.

 


Warum kaufst Du deine Mehle so gerne in der Windmühle in Hollern-Twielenfleth? Was macht das Mehl von dort für dich so besonders? Welche  Backeigenschaften muss das Mehl mitbringen?

In der Mühle bekomme ich die verschiedenen Mehle  aus der näheren Umgebung (wenn möglich) und frisch gemahlen, außerdem auch in größeren Mengen. Das Mehl muss gute Backeigenschaften haben, Feuchtigkeit speichern können und nicht kleben.
Ich kenne die Mühle schon so lange, wie ich Brot backe. Unser  Brot und Venti Amica gehören zusammen. Ich freue mich, daß Herr Noodt in Herrn Eickmann  einen kompetenten Nachfolger gefunden hat. Auch das war nicht selbstverständlich.

Was macht dieses Brotrezept so besonders?

Es ist ein leichtes Vollkornbrot, wird mit Buttermilch und Hefe  gebacken und bleibt durch die Samen lange frisch. Es kann frei oder in der Form gebacken werden. Es ist schnell und einfach geknetet und backt nicht mal eine Stunde. Ich probiere noch, ob sich ein paar geraspelte Möhren darin gut machen. Es enthält außer Brotgewürz (Fenchel, Kümmel und Koriander ) und Salz keine weiteren Zutaten.
Außerdem kann man statt Brot daraus Vollkornbrötchen herstellen.

 

Wie oft backst Du Brot?

Ich backe jeden Freitag. Meistens auch für ein paar Bekannte und Freunde. So lohnt es sich den Steinbackofen aufzuheizen.

Was ist für dich beim Brotbacken der schönste Moment?

Wenn ich nach abgelaufener Backzeit den Backofen öffne, mir ein Schwall heißer Brotdunst entgegen schlägt und ich sehen kann: Prima geraten!

Was bedeutet für Dich in dieser Zeit Erntedank (auch in Verbindung zum Brot)?

Erntedank  ist der Dank für unser tägliches Brot. Und nicht nur für Landwirte, denn jeder Verbraucher sollte dafür dankbar sein. Es war und ist nicht immer selbstverständlich. Ohne Landwirte in aller Welt bleiben die Supermarktregale leer!
Natürlich freuen wir uns auf den Erntedank-Gottesdienst in unserer geschmückten Kirche. Wir als Landwirte empfinden diesen Dank sicher intensiver, denn wir arbeiten täglich in und mit der Natur und wissen um die Abhängigkeit.
Am Erntedankfest  gibt es das Abendmahl mit frischem Brot und Weintrauben.

Wie servierst Du das Brot am liebsten?

Wir essen es mit guter Butter. Belag wie jeder mag: mit Honig und Marmelade genauso lecker wie mit Käse oder Wurst. Es passt zu allem.

Fotos: Claudia Timmann / NDR

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