Die alte Tradition des Einmachens kommt immer mehr zurück in unsere Küchen. Von eingelegten Kirschen über süß-saure Essiggurken, herrliche Antipasti oder selbstgemachte Marmelade, es gibt so viele Möglichkeiten die Ernte aus dem Garten im Glas haltbar zu machen. Das ist wie Sommer im Glas! Und was gibt es Schöneres, als an einem kalten Wintertag in den Keller zu schleichen und aus dem Vorratsregal ein Glas Quittenmarmelade auszuwählen. Da sind plötzlich wieder all die Erinnerungen an die Ernte, an die Abendstunden im Garten und die Sonnenstrahlen im Gesicht! In diesem Herbst habe ich Marie Himmel in ihrem Schrebergarten in Hamburg besucht. Marie ist Architektin und bloggt auf www.fraumeise.de über die Entwicklungen in ihrem Schrebergarten. Ihr Rotkohl ist in diesem Jahr ein wahre Pracht! Wir haben ihn gemeinsam geerntet und Marie hat mich mit ihrem Rezept für rotes Sauerkraut ganz neu inspiriert. Mit wenig Zutaten und einfachen Handgriffen ist es eine tolle Möglichkeit sich ans Einmachen heran zu trauen. Rotkohl ist darüber hinaus sehr viel milder als Weißkohl und schmeckt so herrlich winterlich. Marie isst das rote Sauerkraut am liebsten in einer herbstlichen Pfanne mit Pilzen, Zwiebeln und Kartoffeln angebraten. Das leuchtende Purpur des roten Sauerkrauts ist ein wunderbarer Farbklecks auf dem Teller. Liebe Marie, hab vielen Dank für das tolle Rezept und den wunderschönen Tag in deinem kleinen Gartenparadies!
Den Film aus dem Schrebergarten von Frau Meise findet ihr hier.
1 Weckglas mit 2 l Fassungsvermögen
2 kg Rotkohl
4 TL Meersalz
1 kleiner Gefrierbeutel
etwas Wasser
evtl. Einweghandschuhe
Von dem Kohl ein Blatt beiseite legen. Den Rotkohl vierteln und in feine Streifen hobeln. Den Strunk mit einer Gemüsereibe grob raspeln. Das Salz hinzufügen und gründlich verkneten. Da der Rotkohl stark abfärbt können für diesen Schritt Einweghandschuhe hilfreich sein.
Wenn beim leichten Drücken Wasser heraustropft, wurde ausreichend geknetet. Den Kohl nach und nach in das Weckglas füllen und immer wieder mit der Faust fest andrücken, so dass Luftblasen entweichen können. Anschließend das Kohlwasser dazu gießen. Es sollte so viel sein, dass der gesamte Kohl bedeckt ist und keine Kohlstücke oben am Glasrand kleben. Gleichzeitig sollten mindestens 2-3 cm Platz zum Rand sein, damit bei der Gärung nichts überläuft. Reicht die Flüssigkeit nicht, so kann weitere Lake aus 15g Salz auf 1 l Wasser nachgekocht werden.
Das vorher beiseite gelegte Blatt auf die Größe des Glases zurechtschneiden und den Kohl damit abdecken. Den Gefrierbeutel mit etwas Wasser befüllen, die Luft heraus drücken und verschließen. Als Beschwerung wird er fest auf den Kohl gedrückt, bevor das Glas verschlossen wird.
Das Glas einige Tage bei 22°, beispielsweise in der Küche stehen lassen. Sicherheitshalber einen tiefen Teller unterstellen, da beim Gären möglicherweise Flüssigkeit überläuft. Dann das Glas weiter bei 15° lagern, wie zum Beispiel im Keller. Nach 14 Tagen ist das Sauerkraut genussfertig. Es wird allerdings noch besser, wenn man es weitere 14 Tage stehen lässt. Anschließend im Kühlschrank aufbewahren. Zur besseren Bekömmlichkeit sollte es vor dem Verzehr gut erhitzt werden.
Fotos: Claudia Timmann / NDR