Es duftet nach Zimt und Nelken. Das noch warme Birnenkompott lässt die Sahne schmelzen und im Mund knuspert das Shortbread. Dieses Dessert macht mich glücklich. Es ist schnell gemacht und schmeckt einfach himmlisch. In hübsche Gläser gefüllt sieht es zauberhaft aus und wird selbst ein Teil der Tischdekoration. Aber es bleibt meist nie lange dort stehen, denn dazu freut man sich viel zu sehr darauf es zu vernaschen.
Das Video mit der Anleitung findet ihr hier.
Der Bio-Obsthof von Kerstin Hinz mitten im Alten Land ist ein magischer Ort. Unser Dreh begann bereits in den frühen Morgenstunden. Die ersten Sonnenstrahlen tauchten die Wiesen in ein goldenes Licht und zarte Tautropfen brachten das Gras zum glitzern. Der Hof und das Café lagen noch still, nur Kerstins Katze streifte bereits umher und begrüßte uns. Es versprach ein wundervoller Tag zu werden und unser Besuch im Café Ottilie war wirklich etwas ganz Besonderes. Liebe Kerstin, vielen Dank für deine Gastfreundschaft und den wunderschönen Tag auf deinem Apfelhof!
2003 kauften wir die Hofstelle in Mittelnkirchen direkt an der Lühe im Alten Land. Wir wollten den Betrieb mit einem besonderen Hofkonzept aufbauen und sind Bioland-Mitgliedsbetrieb seit 2011. Alte Apfelsorten, ein kleines modernes Apfel-Ökosortiment, einige Beeren, Birnen und Nüsse. Einige Bienenvölker, ein kleiner Gemüsegarten und Wildkräuter ergänzen uns auch. Alles wurde so konzipiert, dass wir das Obst direkt vermarkten können, es frisch auf den Kuchen kommt oder wir es weiter verarbeiten können und dann als Chutney, Fruchtaufstrich im Glas landet und im Hofladen angeboten werden kann. Für unseren Altländer Apfel-Ketchup sind wir sogar als "Kulinarische Botschafter Niedersachsens" ausgezeichnet worden. 2013 war dann die Eröffnung von "Ottilie", unserem Hofcafé.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit den Besonderheiten, dem Charakter von einigen alten Sorten Zukunft zu geben und zu sie zu beherbergen. Ich möchte den Geschmack, die Schönheit in Farbe und Form würdigen und aus dieser Spezifikation köstliches backen oder kochen. Außerdem ist es mein Wunsch unter Apfelbäumen irgendwann eine schöne lange Kaffeetafel herzurichten...
Zu einigen unserer Sorten: Der Gravensteiner ist ein Frühapfel. Er ist grün rot und schmeckt würzig säuerlich, sowie leicht faserig. Er ist zum Frischverzehr geeignet oder für die ersten spätsommerlichen Apfelkuchen. Singe Tillisch ist fein hellgelb. Er hat eine Ingwernote und wird schnell mürbe. Eine Köstlichkeit als Apfelmark oder Eis. Der purpurrote Cousinot ist leicht mürbe bis trocken. Er zeigt eine gestreifte Deckfarbe und sein Apfelmark schmeckt mild würzig und ist leicht rot. Eine beeindruckende Größe hat der Hornberger Pfannkuchen. Er ist fast so groß wie ein Babykopf. Sein feines frisches Fruchtfleisch hat eine angenehme Säure, er ist köstlich als Saft oder als Kompott, beim Kuchenbacken zerfällt dieser Apfel aber vollständig.
Historische Sorten haben einen sehr vielfältigen Geschmack, die Vielfalt, der Charakter von Fruchtfleisch und Schale sind einzigartig und damit auch ihre Verwendung für die Küche. Nicht nur zum Backen, sondern sie sind auch eine Bereicherung für die Küchen der Spitzen- und Sternegastronomie. Es kann ja alles verwendet werden: die Schale, die Kerne, das Fleisch...
Die Ernte ist aufwendiger. In den hohen Bäumen geht es meistens nur mit der Leiter. Kühl gelagert werden sollten alle. Mit einem Speziallager habe ich keine persönlichen Erfahrungen. Viele alte Sorten entwickeln ihren Geschmack erst spät. So ist der Finkenwerder Herbstprinz erst richtig aromatisch, wenn die Schale anfängt schrumpelig zu werden. Alte Sorten werden schnell braun, daher sollten sie zügig zubereitet werden und nicht lang "offen" stehen. Wir arbeiten daher mit kleinen Töpfen. Ich meine auch, dass nicht jede alte Sorte zum Kuchenbacken taugt, sondern ihre Stärken mehr als Apfelmark, als Creme oder als Saft hat.
Ich habe schon immer gerne gebacken, nur nicht in diesen Mengen. Gastronomie ist für mich eine stille Leidenschaft. Über zwei Jahrzehnte habe ich diese nur aushilfsweise begleitet. Bedingt durch die besondere landwirtschaftliche Konzeption unseres kleinbäuerlichen Betriebs dachte ich "So ein kleines Sommercafé wäre doch eine optimale Ergänzung für das Wochenende". Ich habe gern Menschen um mich und empfinde es als großes Glück im Herzen wenn andere Menschen bei uns und mit uns eine gute Zeit verleben können.
Beste Zutaten, frisch handwerklich verarbeitet und immer mit einer Prise Liebe und Esprit.
In der Saison die frühen Stunden am Morgen, wo die Vögel beginnen zu singen, die Luft klar ist, die Schwäne und Gänse über unsere Hofstelle ziehen, die Bäume im Dunst der Nacht stehen. Das und den Austausch mit unseren Gästen, die diesen besonderen Ort wertschätzen können und darüber sehr glücklich sind.
Erntedank ist für mich ein Blick zum Himmel und wieder zurück, verbunden mit der tiefen Liebe zu unseren Bäumen, in den Hof gehen zu können und die Äpfel sortenrein für den Kuchen zu pflücken. Das ist ein ganz großes Glück. Erntedank hat für mich auch mit Demut zu tun, was gebe ich zurück? Genügend? Achte ich auf den Boden, die vielen Lebewesen, das Wasser, das Umfeld?
Fotos: Claudia Timmann/NDR
It has become autumn! Outside the wind blows colourful leaves in yellow and orange through the air. The days are getting shorter and we are harvesting the last tubers in the garden. The colours in the nature make now so much desire on multicolored courts! Just like this bright vegetable spiral tart in all colours! Therefore I cut violet, white and yellow carrots into fine stripes. They have a great taste! Yellow and green zucchini go very well with them. The stripes are gradually artfully wrapped like a rose and placed on the crispy base. A filling of sour cream, mountain cheese and a hint of lemon provides the necessary hold. Give it a try! This tart is a celebration of autumn!
I was also allowed to present the recipe for this tart in the ARD buffet. Have a look!
Your Theresa
Die Tage werden schon merklich kürzer, die Zugvögel machen sich auf den Weg in ihr Winterquartier und bei uns ist jetzt die große Zeit der Apfelernte. Von euren vielen Zuschriften weiß ich, dass sich der "Himmlische Apfelkuchen" aus meinem Buch "Backen in der Winterzeit" zu einer Art Kultrezept entwickelt hat. Ich musste schmunzeln, sogar in der "Gala" wurde das Rezept vorgestellt. Wo auch immer dieser Kuchen für Begeisterung sorgt, es freut mich riesig! Dieser Apfelkuchen ist schnell gemacht und durch die Verwendung der salzigen Butter bekommt er ein ganz besonderes Aroma. Das Rezept findet ihr jetzt auch hier auf dem Blog! Ich wünsche Euch einen wundervollen Start in den Oktober!
Eure Theresa
In autumn our farmer's garden presents us with an abundance of aromatic pears and walnuts. I also like to bring dahlias and cabbage leaves into the house during this time. Together on the table they look like the still life of a painter. It fills me with happiness to be outside in the garden, to feel the autumn air and to cut a large bouquet of dahlias. Afterwards I warm my cold hands with a warm cup of tea. I slip out of my rubber boots and enjoy one of these delicious muffins.
Allzu oft im Leben begegnen uns Gegensätze, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen. Doch machen sie das Leben auf so vielen Ebenen unglaublich spannend und bereichernd. In der Küche liebe ich zum Beispiel die Kombination von süßer Frucht mit würzigem Käse. Sie hat mich in Hazelnut House zu diesen köslichen Zwetschgen-Rosen mit Ziegenkäse inspiriert. Im Garten sind jetzt überall die Zwetschgen reif. Am liebsten esse ich sie frisch gepflückt vom Baum. Sonntagmorgens, dann wenn gerade die Sonne über dem Horizont aufgeht und der Nebel über der Streuobstwiese steht. Die Füße schnell in ein paar Gummistiefel geschlüpft. In der Hand eine dampfende Tasse Kaffee. Die Kinder schlafen noch. Nur die Katze vom Nachbarn ist bereits unterwegs und tapst mit ihren Pfoten durch das hohe Gras. Die Kühe kauen sanft und zufrieden auf dem Feld. Ansonsten ist es still an diesem Spätsommermorgen. Die Luft ist feucht und es riecht nach Herbst. Und es weckt in mir dieses ganz besondere Gefühl der Vorfreude auf die kommende Jahreszeit! Morgentau liegt wie kleine, zarte Tröpfchen auf den lila-blauen Zwetschgen. Ich pflücke mir ein paar vom Baum. Ein paar nasche ich sofort. Die anderen bringe ich ins Haus und setze einen knusprigen Teig an. Diese Zwetschgen-Rosen sind eine Ode an den Spätsommer. An die letzten Rosenblüten an der Hauswand und die reifen Früchte im Garten!
The first autumn days are about to begin. But before the coming cool season there is still a lot to do for us, especially outside. The harvest in the garden wants to be caught up and the work in the fresh air makes us hungry. A finely seasoned meat loaf and crispy baked potatoes are exactly what I'm looking forward to on such days. Perhaps a little forgotten, the so-called "false hare" has always remained a classic. In former times the minced meat dough was baked in special pans, which reminded of a hare form. The meat loaf is popular with a boiled egg in the middle, but I like it best finely seasoned and baked in the oven with potato wedges. The potatoes have now so freshly harvested from the field simply a great aroma! So my desire for autumn grows a bit more every day!
I cooked the recipe on this Monday in the ARD buffet. Just have a look!
I wish you a wonderful harvest time!
Your Theresa
Erdbeerglück aus dem Garten
Ein lauer kurzer Sommerregen zieht vorbei. Große, dicke Tropfen. Es dennoch kaum erwarten können, dem Sohn endlich die ersten reifen Erdbeeren zu zeigen. Zusammen Hand in Hand rüber in den Garten nebenan laufen. Barfuß durch das Gras zum Erdbeerbeet stapfen. Es kitzelt auf der Haut. Die luftigen Sommerkleider werden nass. Und es gar nicht schlimm finden. Freudiges Kinderlachen. Und es riecht so gut! Nach feuchtem Gras, Holunder und Erdbeeren! Das Netz anheben und unter den Blättern große, rote, süße Früchte hervorheben. Sind die riesig!! Die ersten Früchte natürlich sofort naschen...
Ja, so schmeckt der Sommer! Und nun möchte ich euch gerne einladen, zu knusprigem Mürbeteig, gefüllt mit französischer Vanillecreme und frischen Erdbeeren! Diese feine Tarte ist eine Ode an die französische Pâtisserie!
Ihr Lieben! Ich bin zurück von einer kleinen Auszeit in der Normandie. Dort auf dem Wochenmarkt in Saint-Vaast-La-Hougue habe ich mich zu einer Variation meines geliebten Ceasar-Salates inspirieren lassen. Ceasar-Salat verbinde ich mit Frankreich und genauer gesagt mit einem Lunch in Paris. Auf den bunten Stühlen auf der Terrasse vom Café Léa! Es gehört schon fast zu einem Ritual meiner Paris-Besuche! Bei meiner Rückkehr nach Luxemburg habe ich sofort meine Koffer abgestellt und als erstes die Tür zum Garten geöffnet. Es ist unglaublich, wie er in einer Woche gewachsen ist! Die Luft war noch feucht vom vorbeigezogenen Regen und sie duftete nach Flieder und Schneeball. Es ist der süße Duft des Frühlings! Zur Stimmung im Garten passt so gut das Lied "A perfect day" von Miriam Stockley. Kennt ihr es? Es steckt für mich voller Kindheitserinnerungen! Die zarten Apfelblüten am Baum wecken in mir die Lust auf Farben! Nicht nur im Kleiderschrank, sondern auch auf dem Teller! Die roten Radieschen haben mich deshalb auf dem Wochenmarkt sofort angelacht! Sie mussten unbedingt in meinen Frühlings-Ceasar-Salat! Allerdings nicht gehobelt, sondern mit den Blättern als Ganzes in der Pfanne kurz gedünstet! Habt ihr dies schon einmal probiert? Es ist ein völlig neues Geschmackserlebnis! Habt einen schönen Sonntag! Eure Theresa